Mit ihrer 2008 gegründeten Firma MöbelVerrückt erstellt und vertreibt Karolin Leyendecker Upcycling Möbel und verrückte Wohnaccessoires. Als Upcycling-Spezialistin verwendet sie hauptsächlich alte Materialien, die zu neuem Leben erweckt werden. Dazu gehören das Möbel dekorieren mit Papier sowie das Recyceln skurriler Gegenstände. Ein besonderes Augenmerk legt die Künstlerin dabei auf den Umweltgedanken.
„Aus alt mach neu“ ist ihre Devise oder: „Je hässlicher ein Stück ist, umso mehr macht es Spaß, dieses vollends und rundum zu verändern, zu verzaubern.“ Basierend auf der Technik des Buchbindens hat die Freiberuflerin diese Kunst-Art erfunden. Verkauft werden die handgemachten Unikate bei Kunstausstellungen und Märkten sowie über diesen Online-Shop. Auftragsarbeiten übernimmt die Künstlerin von Privatleuten, Geschäften und Unternehmen. Karolin Leyendecker bietet regelmäßig Upcycling Workshops für Kinder und Jugendliche in den Ferien an. Ebenso können Erwachsene und Familien Kurse bei ihr buchen. Außerdem bietet die Künstlerin Kindergeburtstagsfeiern und Junggesellinnenabschiede an. Bis Anfang 2016 hat sie zudem an Allgemeinbildenden Schulen „Kunst mit Papier“ unterrichtet.
Nach Abitur in Dülmen und einem Zeitungsvolontariat in Emden ging es für die Journalistin hinaus in die Großstädte der Republik: Berlin (Extra-Magazin, Wochenpost, Projektleitung STERN-Rotunden u.a.), Köln (RTL-Talkshow) und schließlich viele Jahre Hamburg (STERN, STERN GesundLeben, AMICA, BRIGITTE u.a.). Spezialisiert auf Recherche und Interviews mit spannenden Menschen ließ sich die Journalistin 1995 privat und beruflich im Norden nieder. Im Sommer 2017 ist sie nach Berlin zurückgekehrt. Dort schreibt sie nach wie vor nebenbei. Die Redakteurin lektoriert außerdem verschiedene Publikationen (Lehrhefte, Broschüren, Jahrbücher u.ä.). Buchhändlerin war übrigens ihre allererste Station im Berufsleben.
1. Wie kamen Sie ausgerechnet darauf, eine Firma für Möbel-Upcycling zu gründen?
Ich liebe – wie Frauen eben so sind – das immer wieder Neugestalten des Zuhauses. Ich halte mich aber weniger mit dem Umdekorieren von Teelichtern auf, sondern gehe lieber aufs große Ganze, sprich Wände neu anstreichen und Möbel verschieben. Außerdem bin ich eine Papier-Sammlerin und kaufe andauernd Geschenkpapier. Und wenn andere Frauen nach Schuhen gucken, bin ich unterwegs, um alte Möbel und lustige Wohnaccessoires, die ihre Besitzer nicht mehr leiden mögen, zu finden, um diese anschließend mit Geschenkpapier oder ähnlichem Material zu verschönern. Sie sehen, so schließt sich der Kreis, und die Gründung von MöbelVerrückt war nur eine logische Folge in meiner Lebens- und Arbeitsgeschichte.
2. Sie veranstalten im Jahr zahlreiche Workshops für Erwachsene, Familien, Junggesellinnen, Schüler und auch noch Geburtstagsfeiern für Kinder …
Ja, das bedeutet zwar meist, dass mindestens ein Tag am Wochenende mit Arbeiten verbunden ist, aber Flexibilität ist mir als Unternehmerin ebenso wichtig wie zufriedengestellte Kunden. Richtig wild, lustig und laut geht´s meist nur bei den kreativen Kindergeburtstagsfeiern und den Ferienworkshops für Schüler zu. Wenn alle wieder verschwunden sind, genieße ich die plötzliche Stille, wasche die klebenden Pinsel aus und fege in aller Seelenruhe die bunten Papierschnipsel auf.
3. Was hat es mit den Produkten im „Skandinavien-Design“ in Ihrem Shop auf sich?
Ich bin seit Kindheitstagen ein Pippi Langstrumpf-Fan und habe bei mehreren Aufenthalten in Schweden an der Universität Uppsala die Landessprache erlernt. Es wird der Tag kommen, an dem ich mir ein kleines, rotes Holzhaus mit – na klar: verrückten – Upcycling-Möbeln einrichte und auswandere. Vorher mache ich nochmal für ein paar Jahre Halt in der Hauptstadt. Im Juli 2017 bin ich nach Berlin umgezogen und genieße dort das turbulente Leben in vollen Zügen.